Angepasstes Befahren von Niedermoorgrünland
DLG-Merkblatt 323
Autoren
Fachbereich Landtechnik,
Ausschuss für Landschaftspflege, Umwelt und Kommunaltechnik
Bearbeitet von:
- Dr. Annette Prochnow,
- Dipl.-Ing. sc. agr. Sven Kraschinski (†)
Humboldt-Universität zu Berlin auf der Grundlage des Forschungsprojektes "Befahrbarkeit von Niedermoorflächen bei Maßnahmen zu deren Schutz und angepasster Nutzung", gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück.
Niedermoore sind organische Standorte, d.h. über eine Tiefe von mindestens 30 cm beträgt der Anteil organischer Substanz mindestens 30 %. In Deutschland nehmen Niedermoore eine Fläche von etwa 1 Mio. ha ein. Sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen im Wasser- und Nährstoffhaushalt der Landschaft sowie als Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten. Niedermoore werden überwiegend landwirtschaftlich als Grünland genutzt und müssen dafür mit Maschinen befahren werden. Voraussetzung für die Erhaltung der Niedermoore ist eine ganzjährig ausreichende Wasserversorgung mit Grundwasserflurabständen von höchstens 30 cm und Bodenfeuchten von mehr als 70 Vol.-%. Damit wird die Befahrbarkeit zu einem zentralen Problem für die angepasste Bewirtschaftung. Die Belastung beim Befahren ist auf die Tragfähigkeit der Flächen abzustimmen.