Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft (RL) wird als Konzept diskutiert, mit dessen Hilfe die Umweltziele der Landbewirtschaftung unter weitgehender Beibehaltung der Produktivität erreicht werden können. Sie stellt ein Instrument zur „Ökologisierung“ der konventionellen Landwirtschaft dar. Im Zentrum des Konzepts steht das Ziel, die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit zu stärken bzw. aufzubauen.
Das DLG-Kolloquium „Regenerative Landwirtschaft“ ordnet Ziele und Prinzipien der Regenerativen Landwirtschaft im europäischen und bundesdeutschen Kontext ein, zeigt Systemunterschiede zwischen konventioneller Landwirtschaft, Ökolandbau und Regenerativer Landwirtschaft auf und geht der Diskussion um „Greenwashing“ mit Regenerativer Landwirtschaft auf den Grund. Es zeigt auf, wie Pflanzenschutz in der Regenerativen Landwirtschaft funktioniert und verdeutlicht anhand von Beispielen aus der Praxis Ansätze Regenerativer Landwirtschaft im Betrieb.
Tagungsprogramm
11:00 Uhr | Begrüßung und Eröffnung Hubertus Paetow, Präsident der DLG |
11:15 Uhr | Konventioneller Landbau, Ökolandbau und Regenerative Landwirtschaft: Eine Einordnung PD Dr. Gernot Bodner, BOKU Wien
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12:15 Uhr | Integrierter Pflanzenschutz – Baustein der Regenerativen Landwirtschaft
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13:15 Uhr | Imbiss |
14:15 Uhr | Regenerative Landwirtschaft als „Role Model“ für die Weiterentwicklung der modernen Landwirtschaft Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft, Berlin
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15:15 Uhr | Regenerative Landwirtschaft in der Praxis: Einstieg, Umsetzung, Erfahrungen Jan Große-Kleimann, Familienhof Große-Kleimann, Steinfurt (Nordrhein-Westfalen)
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16:15 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Referenten
Eine zukunftsfähige, resiliente Landwirtschaft benötigt funktionierende Ökosysteme, die Klimawandelfolgen abpuffern können.
Jan Große-Kleimann, Familienhof Große-Kleimann
Diese müssen wir als Landwirtschaft aufbauen während wir produzieren, wir müssen also so gut es geht mit der Natur produzieren. Die Folgen sind eine höhere Qualität sowie deutlich verminderte Abhängigkeiten von fossilen Inputs. Als zwei essentielle Bausteine hierfür sehe ich, neben anderen Prinzipien der Regenerativen Landwirtschaft, die Anwendung des Direktsaatverfahrens und die Etablierung von diversen Agroforstsystemen. Durch diese Maßnahmen stabilisieren wir den Ertrag, bauen den Boden und die dazugehörigen Biologie schnellstmöglich auf und "produzieren" diverse Ökosystemleistungen wie Grundwasser-, Erosions-, Arten- und Klimaschutz. Die mittelfristig verringerten Kosten und die Vermarktung der Ökosystemleistungen erhöhen mittel- und langfristig unsere Profitabilität.
Die Idee einer an der Natur orientierten regenerativen Landwirtschaft verspricht Antworten auf zentrale Gefährdungen unsere Böden...
PD Dr. Gernot Bodner, BOKU Wien
... und damit auch einen Betriag zu den Zielen des europäischen Green Deal. Interessante Erfahrungen aus der Praxis sind bisher nur wenig von wissenschaftlichen Daten begleitet. Umso mehr braucht es neue Ansätze der Forschung-Praxis-Integration, um zukunftsfähige und evidenzbasierte Strategien für gesunde Böden zu finden.
Kontakt
DLG-Fachzentrum Landwirtschaft • Dr. Achim Schaffner • Tel.: + 49 (0) 69/24 788-321 • A.Schaffner@DLG.org