Mikrokosmos: MikroGarden Berlin – Urban Insect Farm
Das Projekt „MikroGarden“ ist eine Urban Insect Farming des Berliner Start-Ups Mikrokosmos Berlin, welches sich gastronomisch seit 2017 der Welt essbarer Insekten verschrieben hat und von Nicole Sartirani gegründet wurde. Unterstützt wird das Projekt durch die Maßnahme „2000m2 “ der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die sich bereits seit 2015 mit den Möglichkeiten urbanen Ackerbaus auseinandersetzt.
Der Mikrogarden-Pavillon soll exemplarisch demonstrieren, wie auf kleinstem Raum und mit geringsten Ressourcen Insekten als Proteinzulieferer im urbanen Kontext zu züchten sind. Dazu ist der Bau eines Gewächs-Pavillons zur Züchtung von essbaren Insekten auf dem Gelände eines Kiezgartens vorgesehen. Das Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase, die erste Entwürfe des Pavillons, Funktionsweise und Ertragskalkulationen sowie eine gezielte Kostenplanung mit einschließen. Eine primäre Kultivierung essbarer Insekten ist für 2020 geplant – zunächst Mehlwürmer, dann beispielsweise der Superworm (Zophoba) oder Grillen und Heuschrecken. Schwerpunkte sollen zukünftig die Bereiche Workshops, Kultivierung von essbaren Insekten im städtischen Raum, Forschung für die Züchtung sowie sozialer Treffpunkt zum Netzwerken rund um die Welt des Urban Farmings bilden.
Ziel ist es, mehr Menschen für das Thema „Ernährung durch Insekten“ zu sensibilisieren. Damit Insketen in unserer Gesellschaft tatsächlich als reelle Alternative und/oder Ergänzung zum herkömmlichen Fleischkonsum wahrgenommen werden, ist es nötig, den kulturell bedingten Vorbehalten und dem Ekel vor ihnen entgegenzutreten. Die Mission von Mikrokosmos ist daher, nicht einfach nur einen innovativen Catering-Service oder Street Food Stand mit Insekten anzubieten, sondern gleichzeitig durch Kochkurse, Insect Farming Workshops und Infotalks die Menschen aufzuklären.
Die Notwendigkeit eine öffentlich zugängliche Lehr-Farm einzurichten, kristallisierte sich insbesondere in den vergangenen beiden Jahren heraus, in denen immer mehr Gruppen, Schulklassen sowie Medienvertreter sich über die Wege und Möglichkeiten zur Züchtung von essbaren Insekten bei uns informierten. Aus hygienischen und rechtlichen Gründen ist es bis heute schwierig, eine Insektenfarm in Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden zu installieren. Im Laufe des Projekts soll die Insektenzucht durch Zertifizierungen nach europäischen Maßstäben erweitert werden. Auf diese Weise wird es möglich sein im Anschluss an eine Schulung auch gemeinsam kleine Insektensnacks vor Ort zu kochen.
Ein wesentlicher Vorteil des Projekts ist die Integration in einen bereits bestehenden Nachbarschaftsgarten. Dies vereinfacht die logistische Planung und bietet eine ideale Location ohne für hohe Pachtgebühren aufkommen zu müssen. Das Pavillon-Konzept beruht zum größten Teil auf ressourcenschonenden und ökologisch verträglichen Recycling-Materialien, die den Nachhaltigkeitsgedanken praktisch umsetzen. Das gesamte Bauprojekt soll mit Hilfe von Workshops durchgeführt werden, an denen auch Freiwillige aus dem Kiez und der Nachbarschaft teilnehmen können. Integratives Ziel ist es, den Anwohnern auf diese Weise ein Zugehörigkeitsgefühl und Interesse an der Insektenzucht zu vermitteln.