Effiziente Arbeit im Webmeeting
Der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung ist die Arbeitsplattform zur Entwicklung von allgemeingültigen Fütterungsempfehlungen in Deutschland. Dies erfolgt im starken fachlichen Austausch der Beteiligten aus Wissenschaft, Beratung, Analytik und Wirtschaft. Die 78. Sitzung des Arbeitskreises fand am 8. und 9. Dezember 2020 als Webex-Konferenz statt, um damit sicherzustellen, dass die wesentlichen Aufgaben auch unter den weiterhin erschwerten Bedingungen im Zuge der Corona-Pandemie wahrgenommen werden.
Es ist hervorzuheben, dass die Bearbeitung der aktuellen Themen im letzten Jahr gut vorangetrieben werden konnte. Die derzeitig genutzten Möglichkeiten, sich online zu treffen, sind aus der bisherigen Erfahrung als gut einzuschätzen. Aber vor dem Hintergrund, längere Sitzungen und intensive fachliche und auch kontroverse Diskussionen führen zu wollen, zeigen sich hier nach wie vor die Grenzen dieser Art des Austausches. Nichtsdestotrotz ist es schon eine gute Tradition geworden, Teile von Sitzungen oder vorbereitende Besprechungen zum Beispiel zu Abstimmungsfragen so sehr effizient durchzuführen.
Eingangs der Sitzung berichtete Dr. Lothar Hövelmann, Geschäftsführer des Fachzentrums Landwirtschaft (FZ LW) der DLG zu „Aktuelles aus der DLG und dem Bereich Tierhaltung im FZ LW“. Er ging insbesondere auf die aktuelle Lage bei der DLG ein und hob dabei hervor, dass mit Einschränkungen neue Formate wie Webinare und Podcasts sehr schnell etabliert wurden und wegen der sehr guten Annahme beibehalten werden. Ferner beschrieb er die fachlichen Aktivitäten, die stark auf die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Nutztierhaltung abzielen und dass die Fachbotschaften inzwischen als "fachlich basierte politische Botschaften" auch in die politische Community gesendet werden. Ausdrücklich betonte und würdigte er die im Bereich Tierernährung extrem stark institutionalisierte Verbindung in die Wissenschaft, die bereits seit Jahrzehnten besteht und in Ihrer Art einzigartig ist.
In der konkreten Facharbeit zählen die Aktualisierungen der "Nährstoffausscheidungen der Nutztiere" zu den derzeit wichtigsten Aufgaben. Für die Schweinefütterung wurde bereits im Sommer ein DLG-Kompakt (N-/P-reduzierte Schweinefütterung im Fokus!) erarbeitet, das auf Basis des DLG-Merkblatts 418 zentrale Zusammenhänge in einfacher und prägnanter Form darstellt. Für die Milchkuhfütterung laufen die Arbeiten an gleichen Formaten zu „Viel Milch aus Grobfutter“ und „Praxisumsetzung einer N-/P-reduzierten Milchkuhfütterung“ auf Basis der DLG-Merkblätter 443 und 444. Die Arbeiten zur „Berücksichtigung N-/P-reduzierter Fütterungsverfahren bei Masthähnchen, Jung- und Legehennen“ werden demnächst im DLG-Merkblatt 457 veröffentlicht, die Arbeiten zu den „Verfahren in der Kälbermast zur Ermittlung der Ausscheidungen von Stickstoff, Phosphor und Kalium“ sind ebenfalls abgeschlossen und werden derzeit zur Veröffentlichung vorbereitet. Die Fachberatung wird intensiv in den Bundesländern begleitet, wobei der Fokus aktuell bei der Etablierung der N-/P-reduzierten Fütterung der Milchkuh liegt.
Auf Basis des DLG-Merkblatts 451 wird unter „Mit Milchkontrolldaten Fütterungsqualität, Gesundheit und Umweltwirkungen der Milchkühe bewerten und steuern“ derzeit ein weiteres DLG-Kompakt zur Veröffentlichung vorbereitet.
Hinsichtlich des Zusammenspiels von Fütterung und Tierwohl wurde in den letzten Monaten der aktuelle Kenntnisstand zur Faserversorgung und zur Beschäftigung durch das Futter beim Schwein zusammengetragen und demnächst als DLG-Merkblatt „Fütterung und Tierwohl beim Schwein“ herausgegeben. Weitere Arbeiten konzentrieren sich auf die Sammlung von Informationen zur „Nachhaltigeren Nutztierhaltung – Potential aus Futter und Fütterung“ bzw. zu „Maßnahmen aus Sicht der Fütterung zur Methanminderung beim Rind“.
Die 79. Sitzung des Arbeitskreises Futter und Fütterung wird am 15./16. Juni 2021 stattfinden, über das Format wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Weitere Informationen erhalten Sie im DLG-Fachzentrum Landwirtschaft (Kontakt: Dr. Detlef Kampf, Tel.: 069/24788-320, Mail: d.kampf@dlg.org.)