Tierbasierte Bioökonomie und Methanreduktionspotenziale
Die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie lädt anlässlich ihrer 75. Jahrestagung vom 16. bis 18. März 2021 zum digitalen fachlichen Gedanken- und Erfahrungsaustausch ein. Mit insgesamt 101 angemeldeten Beiträgen zu den aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen (45 Kurzvorträge und 56 Poster) wird wiederum unterstreichen, dass diese Veranstaltung zu den wichtigsten wissenschaftlichen Tagungen auf dem Gebiet der Tierernährung und Tierernährungsphysiologie im deutschsprachigen Raum zählt.
Einen der beiden Höhepunkte bildet das Übersichtsreferat am zweiten Veranstaltungstag, in dem Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Lehrstuhl für Tierernährung) ausführlich auf die Aspekte der „Tierbasierten Bioökonomie“ eingehen wird und in diesem Kontext die Rolle der Nutztiere im System der agrarischen Erzeugung von Lebensmitteln beschreiben, eine Beurteilung der Transformation von Biomasse in essbares Protein vornehmen und zu den Perspektiven für eine effizientere und nachhaltigere Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft sowie zu den Zielkonflikten Stellung beziehen und dabei die einzelnen fachlichen wie gesellschaftlichen Blickwinkel hinterfragen wird.
Den zweiten Höhepunkt nimmt der Workshop am dritten Veranstaltungstag ein. Zum Thema „Methanverluste beim Rind über Fütterung und Zucht mindern?“ sind vier Experten eingeladen. Im ersten Beitrag wird sich PD Dr. B. Kuhla vom Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (Institut für Ernährungsphysiologie, Abteilung für Stoffwechseleffizienz) in Dummerstorf mit der „Bedeutung des Methans im Pansenstoffwechsel“ beschäftigen, anschließend stellt Prof. Dr. N. Gengler von der Universität Lüttich (Gembloux Agro-Bio Tech) in Belgien, die „Möglichkeiten der Nutzung von mittleren Infrarotspektren (MIR) in der Milch zur Abschätzung der Methanemission von Kühen“ vor. Im dritten Referat wird sich Prof. Dr. H. Swalve von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Tierzucht) dann mit der „Rolle der Genetik für die Methanemission bei Rindern“ beschäftigen, bevor am Ende Prof. Dr. M. Kreuzer von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Institut für Agrarwissenschaften, Professur für Tierernährung) in der Schweiz die Möglichkeiten zur „Steuerung der Methanemission durch die Fütterung“ beleuchten wird.
Das Programm spiegelt den Umfang und die Vielfalt der wissenschaftlichen Arbeitsfelder der Disziplin wider und verdeutlicht darüber hinaus, dass über die fachliche Arbeit und die offene Diskussion versucht wird, sich aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu stellen und diesbezügliche Lösungen zu entwickeln.
Die Veranstalter hoffen auf zahlreiche Teilnehmer aus Wissenschaft, angewandter Forschung, Fütterungsberatung, Futtermittelindustrie sowie weiteren angrenzenden Disziplinen. Das Tagungsprogramm steht in Kürze auf der Webseite der GfE (www.gfe-frankfurt.de) zum Download zur Verfügung. Die Anmeldung zur Tagung erfolgt dann ebenfalls über diese Webseite, darüber hinaus sind dort Informationen zur Anmeldung und zu den Tagungsgebühren abrufbar.