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Gegen Lebensmittelverschwendung

Um die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen, muss auch entlang der Produktions- und Lieferkette die Lebensmittelverschwendung deutlich verringert werden. Im Einklang mit der von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Strategiezur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung werden für die beiden Sektoren innerhalb von zwei Jahren geeignete Maßnahmen zur systematischen Verringerung von Lebensmittelabfällen und -verlusten identifiziert, getestet und evaluiert. Schätzungsweise 1,4 Mio. t pro Jahr, das entspricht etwa 12 Prozent des Gesamtvolumens weggeworfener Lebensmittel, wird der Landwirtschaft zugerechnet. Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln geht man von 18 Prozent (2,2 Mio. t) aus. 

Runde Tische


Mit dem Instrument des „Runden Tisches“ bringt die DLG Akteure zusammen, die ein Netzwerk von kompetenten, richtungsweisenden und innovativen Unternehmen beziehungsweise Menschen und Organisationen bilden. Diese engagieren sich für die nachhaltige Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in den beiden Sektoren am Anfang der Lebensmittelversorgungskette. Gemeinsam sammeln und entwickeln die Experten Strategien für die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung – inklusive praktischer Vorhaben in ausgewählten Demonstrationsbetrieben.

Dabei soll der Effekt dieser Modellprojekte durch das Thünen-Institut nach wissenschaftlichen Kriterien bewertet werden. Das Thünen-Institut wird ein begleitendes Monitoring und eine Bilanzierung der Lebensmittelabfallströme in der Primärproduktion und Verarbeitung durchführen. Letztendlich sollen durch eine Bewertung der Maßnahmen nachhaltige Reduzierungsmaßnahmen identifiziert werden.

Heterogene Branchen


Um die verschiedenen Perspektiven der sehr heterogenen Branchen Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung zu berücksichtigen, wird ein Querschnitt der Unternehmen und Branchenvertreter zusammengestellt: Milch-, Fleisch-, Tiefkühlkost-, Obst- und Gemüseverarbeiter finden sich im Dialogforum Lebensmittelverarbeitung ebenso wieder wie Backwaren- und Getränkehersteller. 

Im Dialogforum Primärproduktion werden Ackerbaubetriebe genauso vertreten sein wie Tierhalter und Vertreter des Obst- und Gemüseanbaus. Sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftende Betriebe haben die Möglichkeit, sich in das Projekt einzubringen. 

Durch den im Rahmen der Projekte erfolgenden Aufbau eines Best-Practice-Netzwerks und die Etablierung der Runden Tische sowie der Dialogveranstaltungen wird der Transfer der Maßnahmen durch Multiplikatoren innerhalb der Branchen gewährleistet. 

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). 

Hintergrundinformation


Das Bundeskabinett hat am 20. Februar 2019 die von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner vorgelegte Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Damit wurde erstmals ein umfangreicher gesamtgesellschaftlicher und partizipativer Dialogprozess angestoßen, in dem über alle Sektoren hinweg – von der Landwirtschaft, über die Verarbeiter, den Handel bis hin zum Verbraucher – zahlreiche sektorspezifische Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung entwickelt werden. 

Am 4. März 2020 haben Bundesernährungsministerin Julia Klöckner und die Präsidenten beziehungsweise Vorsitzenden von sieben Dachverbänden der Land- und Ernährungswirtschaft, des Handels, des Handwerks und der Gastronomie eine Grundsatzvereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen unterzeichnet. Diese Grundsatzvereinbarung bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Denn Lebensmittelverschwendung lässt sich nur unter Beteiligung aller Akteure effektiv bekämpfen. 

Ausführliche Informationen unter lebensmittelwertschaetzen.de