Starke Präsentation auf der EuroTier
Wenngleich der Erarbeitung und Umsetzung der digitalen Plattform der EuroTier 2021 eine absolute Sonderstellung gleichkommt, stellte auch der digitale Auftritt zur Präsentation der Facharbeit eine neue Herausforderung dar. Diese wurden angenommen und insgesamt sieben Mal luden die DLG-Gremien rund um Futter und Fütterung während der EuroTier zum digitalen Austausch ein.
Platziert wurden die Beiträge in den Spotlights Emission Control, Rind, Schwein sowie DLG International. Hierbei wurde auf die folgenden Schwerpunkte abgezielt:
- Aspects for efficient feeding & alternative protein sources for Chinese pig industry (in Englisch)
- Fütterung und Tierwohl beim Schwein – der Beitrag von Futter, Fütterung und Faserstoffversorgung für mehr Tierwohl beim Schwein
- Nährstoffversorgung und Ausscheidungen an N und P beim Schwein im Griff?!
- Fütterungs- und Gesundheitskontrolle bei Milchkühen über Milchinhaltsstoffe
- N- und P-reduzierte Fütterungsverfahren zur Minderung der Nährstoffausscheidungen von Milchkühen
- Anpassungsstrategien an den Klimawandel im Grünland
- EU legislation on the use of insects in or as animal feed (in Englisch)
Im Einzelnen wurde den Aktualisierungen der Nährstoffausscheidungen der Nutztiere und die Umsetzung in der Fütterungspraxis Beachtung geschenkt. Dies wird durch ein fachlich fundiertes Fütterungskonzept ermöglicht, welches neben der Kenntnis der Qualität und Inhaltsstoffe der eingesetzten Rohwaren beispielsweise den Einsatz freier Aminosäuren und Phytasen sowie eine gezielte Behandlung des Futtermittels einschließt. Und durch eine weitere Annäherung an den wirklichen Nährstoffbedarf lassen sich damit im Endeffekt effizient Ressourcen sparen.
Hinsichtlich alternativer Proteinquellen wurde sehr stark der Einsatz von Insekten diskutiert. Die Produktion ist weltweit auf dem Vormarsch, zahlreiche Fragen sind allerdings noch zu bearbeiten. Beispielsweise stehen die derzeit hergestellten Insektenproteine (noch) in direkter Lebensmittelkonkurrenz zum Menschen, des Weiteren treten in der Herstellung als Futtermittel doppelte Transformationsverluste auf. Hier könnten Insekten zukünftig mit nicht vom Menschen direkt essbarer Biomasse gefüttert werden. Die Effizienz der Produktion stellt allerdings noch eine große Herausforderung dar, die Verfütterung von Abfällen erfordert dazu ein besonderes Augenmerk hinsichtlich der rechtlichen Betrachtung.
Die Nutzung von Milchkontrolldaten stellt eine einfache und effektive Unterstützung des Herdenmanagements dar. Der darin enthaltene Fütterungsbericht liefert dazu Aussagen zur Versorgungslage mit Nährstoffen und Energie und zur Stoffwechselsituation. Die neue Dummerstorfer Fütterungsbewertung gestattet eine sicherere Abschätzung des Ernährungs- und Gesundheitsstandes der Milchkuh. Auf Basis des DLG-Merkblatts 451 wird nun unter dem Titel „Fütterungserfolg über Milchkontrolldaten bewerten und steuern!“ in Kürze ein weiteres DLG-kompakt veröffentlicht.
Ausgeklügelte Futter, Fütterungsstrategien und Rationszusammenstellungen wirken sich auch auf Tierwohl und Verhalten von Schweinen aus. Zusätzlich spielen Faserstoffe eine an Bedeutung gewinnende Rolle für das Wohlbefinden des Tieres. Hinsichtlich des Zusammenwirkens von Fütterung und Tierwohl wurde der aktuelle Kenntnisstand zur Faserversorgung und zur Beschäftigung durch das Futter beim Schwein vorgestellt und mit den Teilnehmern intensiv diskutiert. In Kürze erscheint dazu das DLG-Merkblatt „Fütterung und Tierwohl beim Schwein“.
Zunehmende Frühjahrstrockenheit und Sommerdürre führen zu Ertragsausfällen im Grünland und erschweren eine konstante Futterversorgung des Nutztiers. Zur Absicherung von Ertragspotenzialen und zur Schließung möglicher Futterlücken gilt es daher, neben allgemeinen Maßnahmen des Betriebsmanagements zukünftig vor allem die Verlustpfade genauer zu identifizieren und sensibel zu überprüfen. Klimaveränderungen führen zu zunehmenden abiotischen Stress für Grünlandpflanzenbestände, daher müssen Anpassungsstrategien wie die Auswahl angepasster Arten und Mischungen erarbeitet sowie die Prüfung der Dürretoleranz von Arten oder Sorten im Sortenprüfwesen berücksichtigt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie im DLG-Fachzentrum Landwirtschaft (Kontakt: Dr. Detlef Kampf, Tel.: 069/24788-320, Mail: d.kampf@dlg.org).