Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht: Stallbauten neu denken
Es ist an der Zeit, Haltungssysteme zukunftsorientiert neu zu denken. Koordiniert durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurden diese Woche mutige Ideen, neue Perspektiven und kreative Ansätze von erfahrenen Experten aus der Schweinehaltung gesammelt, um Stallbaukonzepte für die Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht neu zu konzipieren.
Unter dem Titel „Zukunftsfähige und Innovative Stallkonzepte für Sauen und Aufzuchtferkel“ (ZISSAU) sollen zukunftsweisende Stallneu- und -umbaukonzepte für die Sauenhaltung entwickelt werden.
In drei aufeinander aufbauenden Workshops von Expertennetzwerken aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Praxis werden Ideen, Erfahrungen und Expertisen aus unterschiedlichen Richtungen gesammelt und zusammengeführt. Der Ansatz dabei ist, die Kompetenz der führenden Experten zu bündeln, Ideen im kreativen Raum der gemeinsamen Arbeit zu vernetzen und so neue Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen an den Stallbau in der Sauenhaltung zu generieren – und perspektivisch auch zu verwirklichen. Im Fokus stehen somit sowohl das Zusammentragen von Wissen als auch die Umsetzung in der Praxis.
In einem ersten Netzwerktreffen im März wurden mit Vertretern aus Wissenschaft, Beratung und Praxis die Anforderungen für die zukunftsorientierten und neuen Haltungssysteme erarbeitet und formuliert.
Im zweiten Schritt in dieser Woche ging es nun darum, daraus innovative und praktikable Stallbaukonzepte abzuleiten. Schlussendlich sollen in einem dritten Treffen die Konzepte auf Umsetzbarkeit in der Praxis überführt werden.
Das Projekt wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und unterstützt auch den Umbau der Versuchsställe auf Haus Düsse. Hier wird gezeigt, wie mehr Tierwohl praktisch umgesetzt werden kann.
Bereits in diesem Jahr wird mit dem Bau eines „Stalles der Zukunft“ für Mastschweine (gefördert durch das MULNV NRW) begonnen, dessen Fertigstellung für 2022 geplant ist. Bei der Umsetzung orientierte man sich auch an den Gesamtbetrieblichen Haltungskonzepten, die zur EuroTier 2018 für die Schweinemast erstmals präsentiert wurden, sowie dem Staatlichen Tierwohlkennzeichen Stufe zwei und drei.