Fütterungserfolg mit Milchkontrolldaten steuern
Milchkontrolldaten unterstützen einfach und effektiv das Herdenmanagement. Die zahlreichen Informationen zu Milchleistung, Fruchtbarkeit und Eutergesundheit dienen der gezielten Nutzung auf Herden-, Gruppen- und Einzeltierniveau im Betrieb zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle der Milchkühe. Der Fütterungsbericht liefert darüber hinaus Aussagen zur Versorgungslage mit Energie und Nährstoffen sowie zur Stoffwechselsituation und Umweltwirkung. Ein Meilenstein zur Weiterentwicklung des „in der Milch Lesens“ ist das DLG-Merkblatt 451. Deren zentrale Aussagen werden im DLG-kompakt 1/2021 in einfacher und prägnanter Form auf den Punkt gebracht.
Zusätzlich zu den genaueren Aussagen wurden darin auch die verwendeten Wertebereiche der Milchkontrolldaten an die aktuelle Leistung und Genetik angepasst. Damit stellt der weiterentwickelte Bewertungsrahmen den fortan geltenden Leitfaden zur Berechnung der neuen Wertebereiche und zur Erstellung der Auswertungen sowie eine hilfreiche Interpretationshilfe dar. Die Ableitung der Kennwerte erfolgte auf einer sehr fundierten fachlichen Basis.
Als Zusammenfassung und zur schnellen Übersicht dient ein Punktdiagramm, das die Milchharnstoffwerte gegenüber den Fett-Eiweiß-Quotienten darstellt. Die Werte werden in optischer Anlehnung an die bisherige Tafel auch in umgekehrter Reihenfolge abgebildet. So sind „Energiemangelkühe“ im unteren Bereich der Grafik schnell auffindbar. Dazu werden mit unterschiedlichen Markierungsoptionen Kühe im Energieoptimum, im Energiemangel und mit Verdacht auf Ketose kenntlich gemacht. Ferner unterstützt die Betrachtung der Entwicklung der Milchkontrollergebnisse im Vergleich zu den Vormonaten die exakte Einschätzung des Fütterungserfolgs.
Hinsichtlich der bedarfsdeckenden Versorgung mit Futterrohprotein wurde für den Parameter Milchharnstoff ein Sollwert von 150 bis 250 mg/L festgelegt. Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Energie wird mit einem Sollwert für den Fett-Eiweiß-Quotienten von ≤ 1,4 erreicht (für Angler ≤ 1,5 und für Jersey ≤ 1,6). Da Milcheiweiß und Milchfett stark züchterisch geprägt und milchmengenabhängig sind, liefert der Fett-Eiweiß-Quotient nun zuverlässigere Aussagen.
Der DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung (Wissenschaft, Wirtschaft und Beratung) hat die Inhalte beraten und das weitere Vorgehen zur Umsetzung und zur Anwendung der neuen „Dummerstorfer Fütterungsbewertung“ in die Fütterungsberatung und -praxis auf den Weg gebracht.
Weitere Informationen erhalten Sie im DLG-Fachzentrum Landwirtschaft (Kontakt: Dr. Detlef Kampf, Tel.: 069/24788-320, Mail: d.kampf@dlg.org).