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Zukunftskonzepte für die Sauenhaltung und Ferkelaufzucht

Zukunftsfähige Haltungsverfahren für Schweine sind so zu gestalten, dass sie sowohl den Anforderungen der Tiere als auch den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. Eine Arbeitsgruppe von 20 Fachleuten der Landesanstalten, Landesämter und Landwirtschaftskammern aus ganz Deutschland, unterstützt von Spezialberatern des KTBL und der DLG, hat sich seit einigen Jahren die Aufgabe gestellt, entsprechende Haltungssysteme zu entwickeln.

Dabei ist es für alle Beteiligten eine große Herausforderung, die Anforderungen an das Tierwohl, den Immissionsschutz, die Ökonomie, die Arbeitswirtschaft, die Ökologie und anderes in Einklang zu bringen. Die bisherigen Ergebnisse werden nun auf einer gemeinsamen Online-Fachtagung am 2. Juni vorgestellt.

Für die Weiterentwicklung ihrer Betriebe brauchen die Landwirte klare und eindeutige Aussagen, wie sie ihre Produktion ausrichten und die an sie gestellten Anforderungen erfüllen können.

Hansjörg Schrade von der LFZ Boxberg wird in seinem Vortrag „Wichtige Einflüsse auf die Haltung von Sauen und Ferkeln in tiergerechten Ställen“im Wesentlichen auf Funktionskreise des Verhaltens der Tiere, wie zum Beispiel Fortbewegung, Ruhen und Schlafen, Thermoregulation, Nahrungsaufnahme sowie insbesondere auch auf das Sexual-, Geburts- und Mutter-Kind-Verhalten eingehen. Von den natürlichen Verhaltensweisen der Tiere ausgehend, ergeben sich Anforderungen an die nachfolgenden Beiträge, unter anderem Fütterung, Haltungsverfahren und Management.

Zum Thema „Einflüsse auf die Planung von Stallbauten –Herdenmanagement, Raum- und Funktionsprogramm, Planungsbeispiele, Ökonomie“ wird Bernhard Feller von der LWK Nordrhein-Westfalen ausgewählte Verfahren vorstellen. Neben den Ansprüchen des Tierwohls und der Ökologie müssen auch die Fragen der Ökonomie bei neuen Haltungssystemen berücksichtigt werden. Die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung unter den besonderen Anforderungen wird ebenfalls von ihm beleuchtet.

Anschließend wird Dr. Manfred Weber, LLG Iden und Mitglied in mehreren DLG-Gremien, zum Komplex  „Fütterung und Fütterungstechnik – Herausforderungen an die neuen Haltungsverfahren“Stellung nehmen. Neue Haltungsverfahren sowie Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen stellen hinsichtlich der Fütterung und der Fütterungstechnik oftmals hohe Anforderungen an den Betriebsleiter, die Tiere und die Umwelt.

Dr. Stefan Neser von der Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft wird auf die „Standortfragen und den Immissionsschutz – Einfluss auf die Genehmigungspraxis beim Bau von zukunftsorientierten Ställen“ eingehen. Immissionsprognosen zeigen, dass die Abstände zwischen Wohnnutzung hinsichtlich Geruch beziehungsweise zwischen Biotopen hinsichtlich NH3 und Außenklimaställen mit freier Lüftung und Auslauf aufgrund der ungünstigeren Emissions- und Ausbreitungsbedingungen meistens größer sind, als bei konventionellen Ställen mit Abluftführung über First.

Zu vielen Diskussionen haben in der Vergangenheit immer wieder die Kriterien Gestaltung von Abferkelbuchten, Aufstallungssysteme für ferkelführende und tragende Sauen sowie für Ferkel,  Kupierverbot von Schwänzen und so weiter, geführt. Der Landwirt und DLG-Spitzenbetrieb Heiko Ranft aus Felsberg-Neuenbrunslar hat in den vergangenen Jahren bereits Erfahrungen mit entsprechenden Umstellungsmaßnahmen in seinen Ställen gesammelt, die er in seinem Vortrag mit dem Titel „Erfahrungen in der Sauenhaltung mit Freilaufbuchten und Maßnahmen zur Optimierung der Ferkelaufzucht“vorstellen wird.

Anmeldung:
Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation findet die Veranstaltung online statt. Interessierte können die Veranstaltung per Live-Stream verfolgen und auch Fragen zu den einzelnen Themen stellen. Eine Anmeldung ist unter https://llh.hessen.de/beratung/veranstaltungen/43068/ möglich.

Bitte beachten Sie auch die weiteren Informationen zu der Veranstaltung auf den Homepages der Veranstalter ALB Hessen beziehungsweise LLH