Einen kühlen Kopf bewahren
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch im Milchviehstall spürbar. Die Reduktion von Treibhausgasemissionen wie CO2 und Methan ist eine langfristige Aufgabe, der sich die gesamte Nutztierhaltung stellen muss. Einige vielversprechende Innovationen zur Emissionsminderung aus der Milchviehhaltung haben bereits Praxisreife erlangt und wurden bei der EuroTier digital 2021 prämiert. Auf den Klimawandel und die damit verbundenen Temperaturanstieg wirken sich diese Maßnahmen allerdings zeitverzögert aus.
Milchkühe haben in den Sommermonaten oft das Problem, dass sie aufgrund ihrer hohen Milchleistung die damit verbundene Körperwärme nicht ausreichend an ihre Umgebung abführen können. Damit es nicht zu Stresssituationen bei hohen Umgebungstemperaturen kommt, sollten alle vorbeugenden baulichen und technischen Möglichkeiten genutzt werden, die im Stall mit vertretbarem Umbauaufwand möglich sind. Hierzu zählen alle Maßnahmen, die den natürlichen Luftwechsel steigern, die Luftgeschwindigkeit am Tier auf ein erträgliches Maß erhöhen und für einen verminderten Wärmeeintrag in den Stall sorgen.
Wenn alle baulichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, können zusätzliche Ventilatoren, Luftverteilungssysteme oder der Einsatz von Befeuchtungsanlagen installiert werden. Die Frage, wie wirtschaftlich der Einsatze von Unterstützungslüftung ist, kann jedoch nur auf einzelbetrieblicher Ebene beantwortet werden. Verbesserungen der Tiergesundheit und positive Einflüsse auf das Reproduktionsgeschehen sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.
Die DLG hat wichtige Maßnahmen zur Vermeidung von Hitzestress bei Milchkühen im DLG-Merkblatt 450 zusammengefasst. Das Merkblatt beschreibt vorbeugende Maßnahmen sowie weitergehende Techniken zur Vermeidung von Hitzestress in bestehenden Stallsystemen und gibt Entscheidungshilfen für die Praxis.
Es ist zusammen mit anderen aktuellen DLG-Publikationen unter www.DLG.org/merkblaetter zu finden und kann auch als PDF heruntergeladen werden.
Hier der direkte Link zum Merkblatt 450