Pflanzenschutz 2021 – Wie intensiv war das Jahr bisher?
Ein Jahr, in dem nicht jede Woche neue Meldungen über Höchsttemperaturen und fehlende Niederschlage die Schlagzeilen sind, verspricht für die Landwirte ein Besseres zu werden als die vergangenen. Doch häufig sind es auch genau diese Jahre, die im Pflanzenschutz eine höhere Intensität fordern. Ein Blick auf das Ackerbarometer und an das Internationale DLG-Pflanzenbauzentrum (IPZ) in Bernburg geben einen ersten Überblick.
Am IPZ bereiteten in diesem Frühjahr vor allem Knötericharten, Erdrauch und Kerbel Schwierigkeiten und bedurften zusätzlicher Behandlung in Winterweizen und Erbsen. Auch Gräser wie Trespen, Ackerfuchsschwanz und Flughafer, mussten teilweise nachbehandelt werden. Vereinzelt auftretende Pflanzen dieser Arten wurden im Betrieb konsequent per Hand entfernt, um hier ein Aussamen sicher zu verhindern. Vogelknöterich zeigte sich massiv auch in Zuckerrüben.
Vor allem in den Versuchsparzellen einer weiten Fruchtfolge (Zuckerrübe - Sommerdurum – Raps – Weizen – Erbsen -Weizen) wurden zeitweise mehr als 300 Knöterichpflanzen pro m² gezählt. Nur mit einer Kombination aus dem gezielten Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und einem Hackgang konnte dieser massive Besatz eingedämmt werden. Diese Entwicklung wurde bereits in den vergangenen Jahren beobachtet. Die vergleichsweise feuchte Witterung in 2021 hat das Knöterich-Problem weiter verschärft.
Mit Blick auf pilzliche Infektionen im Weizen zeigt das Ackerbarometer die ersten Behandlungen in Deutschland Mitte April und die letzten Ährenbehandlungen am 22. Juni. Am DLG-Standort in Bernburg zeigten sich hier deutliche Unterschiede zwischen den Sorten. Der Befall mit Gelbrost, der in diesem Jahr erst spät auftrat, ist hier ein Beispiel.
Das Ackerbarometer berichtet auch bereits über die ersten Fungizidmaßnahmen in Zuckerrüben am 9. Juni in der Region Koblenz. In Bernburg sind bisher keine Fungizidmaßnahmen in Zuckerrüben erfolgt, die Niederschläge der letzten Tage und die zu erwartenden steigenden Temperaturen lassen aber auch hier eine Zunahme der Infektionen befürchten, so dass gegebenenfalls Applikationen nötig werden.
So waren bisher am IPZ häufiger Nachbehandlungen mit Herbiziden nötig als in den vergangenen Jahren, gleichzeitig waren aber auch weniger Fungizidmaßnahmen nötig.
Wie haben sie oder Betriebe in ihrer Region den Pflanzenschutz in diesem Jahr erlebt? Oder Betriebe in ihrer Region? Schauen sie nach und tragen sie ihre Daten ein: Ackerbarometer - dlg.org