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Umfrage zu Bewegungsbuchten und freier Abferkelung

Aufgrund der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung stehen den deutschen Schweinehaltern in den nächsten Jahren unter anderem erhebliche Veränderungen in der Sauenhaltung bevor. Eine Fixierdauer der Sauen von maximal fünf Tagen im Kastenstand im Abferkelbereich und eine Buchtenfläche von mindestens 6,5 m2 in Neubauten beziehungsweise nach einer Übergangszeit von 15 Jahren in Bestandsbauten bringen drastische Änderungen in der Haltung von Sauen mit sich. Diese sind zudem mit hohen Investitionskosten verbunden.

Die Investition will gut überlegt sein. Investiere ich in eine Bewegungsbucht oder steige ich direkt in die freie Abferkelung ein? Die Abferkelbucht muss zum Betrieb und den mit ihr arbeitenden Personen passen. Bei einem Umbau im vorhandenen Stallgebäude stellt sich die Frage, wie sich die Buchten am besten unterbringen lassen. Welche Platzverhältnisse entstehen für Sau und Ferkel? Wie groß ist dabei der Bewegungsraum für die Sau? Welche Anordnung des Ferkelnests ist auch bei geöffnetem Kastenstand am geeignetsten und wo ist Platz zum Anfüttern der Ferkel?

Außerdem sollte bei der Entscheidung für eine Bucht auch der Mensch berücksichtigt werden. Wie sieht die tägliche Arbeit mit den Buchten aus? Ist der Kastenstand leicht zu öffnen und zu schließen? Wie steht es um die Sauberkeit, die Geburtshilfe oder die Arbeitssicherheit?

Ob eine Bucht letztendlich funktioniert, stellt sich meist erst im praktischen Einsatz heraus. Daher wird im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl, einem vom BMEL aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages geförderten Projekts, eine Umfrage durchgeführt. Ziel ist es, einen Überblick über die bereits im Einsatz befindlichen Buchtentypen zu erhalten.

Vor allem sollen jedoch die gemachten Praxiserfahrungen gebündelt werden, um sie Landwirten zur Verfügung zu stellen und somit bei den kommenden Herausforderungen zu unterstützen. An welcher Stelle wurden zum Beispiel nach Inbetriebnahme der Buchten noch Änderungen vorgenommen, um die Praktikabilität zu erhöhen?

Alle Ferkelerzeuger, die bereits Erfahrungen mit dem Einsatz von Bewegungsbuchten oder der freien Abferkelung gesammelt haben, werden aufgerufen, an der Umfrage teilzunehmen und Tipps und Tricks, aber auch Schwierigkeiten und Problemlösungen mit ihren Berufskollegen zu teilen. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen anderen Sauenhalter Mut, dass auch diese Hürde zu meistern ist!

Zur Umfrage

Ansprechpartnerinnen:
Dr. Sabine Schütze und Laura Schönberg,
fokus-tierwohl@lwk.nrw.de

Das  Netzwerk Fokus Tierwohl

Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch die Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.