Das grüne Kleeblatt kann daraus was machen
Stefan Zwoll zum „neuen“ Bundeslandwirtschaftsministerium
Der Nebel lichtet sich und das Personaltableau des Bundeslandwirtschaftsministeriums steht. Drei Frauen und ein Mann bilden das grüne Kleeblatt. Manche reiben sich verwundert die Augen. Während die kritische Öffentlichkeit frohlockt, Kopfschütteln bei einigen Wirtschaftsbeteiligten.
Die Ministerauswahl muss nichts Schlechtes bedeuten. Es sei daran erinnert, dass auch Seehofer, Aigner, Schmidt und Klöckner wirklichen Stallgeruch vermissen ließen.
Ein Grüner, zumal mit einem außerordentlich guten Wahlergebnis ausgestattet, meinungs- und kommunikationsstark - warum sollte dieser die Interessen seines Hauses und damit die Interessen des Branche am Kabinettstisch nicht ordentlich vertreten?
Erinnert sei an Dr. Wolfgang Schäuble, der in seiner Rede anlässlich der ersten Zusammenkunft des neugewählten Bundestages daran erinnerte, dass Politik kein Selbstzweck sei, Abgeordnete dienen nicht dem Eigeninteresse einer gesellschaftlichen Gruppe oder Meinungsblase, sondern der Gemeinschaft.
Niemand stellt wirklich in Abrede, dass es zukünftig starke Kommunikatorinnen und Kommunikatoren braucht, um Landwirtschaft und Gemeinschaft beziehungsweise Gesellschaft miteinander zu versöhnen. Die unzähligen Herausforderungen, vor denen der Sektor steht, sind hinlänglich beschrieben.
Und die Blaupausen für die erforderlichen Strategien und Schritte liegen vor.
Borchert und Zukunftskommission lassen grüßen.
Jetzt kommt es nicht mehr unbedingt darauf an, welche Farbe das Haus hat.
Es kommt vielmehr darauf an, wie sich die politisch Verantwortlichen in die Themen reinhängen. Der Koalitionsvertrag ist hinreichend schwammig formuliert und lässt viel Gestaltungsspielraum.
Das grüne Kleeblatt kann daraus was machen.
Schauen wir mal!