Unternehmer sein in der Krise
Die Rahmenbedingungen für die Schweinehaltung in Deutschland sind alles andere als rosig. Die Corona-Pandemie führte erst zu einem „Schweinestau“ und dann zu einem Nachfrageeinbruch durch wegfallende Großveranstaltungen und weniger Umsatz in der Gastronomie, die Afrikanische Schweinepest (ASP) sorgt seit September 2020 für einen weiteren Erlösrückgang aufgrund fehlender Exportmöglichkeiten und nun lösen die stark gestiegenen Energie- und Futterpreise auch Druck auf der Kostenseite aus. Hinzu kommt ein politischer Stillstand, der dem Wahljahr 2021 geschuldet ist.
Es ist eine äußerst ungünstige und in vielen Fällen auch existenzbedrohende Gemengelage, mit der die schweinehaltenden Betriebe aktuell konfrontiert sind. Die Planungsunsicherheiten werden nun hoffentlich schnell durch die neue Bundesregierung angegangen, sodass Um- und Neubauten für ein Mehr an Tierwohl und Nachhaltigkeit wieder möglich werden – und das unter genehmigungs-rechtlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Bei der Konferenz zum DLG-Forum Spitzenbetriebe Schwein am 2. und 3. März 2022 in Göttingen werden im Rahmen einer SWOT-Analyse die Stärken und Schwächen sowie die sich daraus ableitenden Chancen und Risiken der Schweinehaltung in Deutschland aufgezeigt. Dabei spielt die ASP aktuell noch eine große Rolle, daher werden auch Erfahrungen mit der Schweinehaltung in ASP-Gebieten geteilt.
Umbau der Tierhaltung, ASP, Klimaschutzgesetz oder TA Luft – große Herausforderungen sind von den schweinehaltenden Betrieben in Zukunft zu meistern. Wie kann das gelingen? Welche Schritte sind nötig und wie können Ökonomie, Tierschutz, Umweltschutz und soziale Verträglichkeit auf den landwirtschaftlichen Betrieben in Einklang gebracht werden?
In den Arbeitskreisen geht es darum, welche konkreten Möglichkeiten Betriebe haben, um sich zukunftsfest aufzustellen. Wie lassen sich beispielsweise die Haltungsformen 3 und 4 in der Ferkelerzeugung und in der Schweinemast kostengünstig umsetzen und wieviel lässt sich in der Prämienstufe verdienen? Sollte man als Betrieb durch Diversifizierung die Liquidität sichern oder sich eher in eine vertikale Produktion begeben? Betrieb, Umfeld und einige weitere Parameter sollten dabei in die betriebsindividuelle Analyse einbezogen werden.
Unternehmer müssen auch in Krisenzeiten das Ruder fest in der Hand und den Betrieb auf Kurs halten. Dazu gehört zum Beispiel auch, gut zu verhandeln sowie Geist und Körper fit zu halten, um als Fels in der Brandung zu bestehen. Auch diese wichtigen Eigenschaften werden bei der Veranstaltung beleuchtet.
Die Konferenz zum DLG-Forum Spitzenbetriebe Schwein ist eine exklusive Veranstaltung für Betriebe und Beratungsorganisationen, die sich an der Umfrage 2021 beteiligt haben. Informationen zum Forum erhalten interessierte Betriebe beim zuständigen Projektleiter Sven Häuser (s.haeuser@dlg.org).