Technik für die flache Bodenbearbeitung
Unkrautbekämpfung, Erhalt der Bodenfeuchte, Schaffung optimaler Keimbedingungen für die Beikrautregulierung – die flache Bodenbearbeitung dient im Ökolandbau vielfältigen Zwecken. Wir geben einen Überblick über Grubber, Kurzscheibeneggen und Schälpflüge. Heute in Teil 1: Grubber.
Güttler: SuperMaxx BIO
Güttler bietet die Großfederzahneggen SuperMaxx BIO an, die laut Hersteller eine hohe Wirksamkeit bei der Regulierung von Unkräutern aufweist. Das Universalgerät eignet sich zur flachen, wassersparenden Stoppelbearbeitung und hat eine hohe Flächenleistung und einen moderaten Spritverbrauch. Mit der Maschine lässt sich ein falsches Saatbett herstellen, um Unkräuter möglichst vollständig zum Keimen anzuregen und sie anschließend im folgenden Arbeitsgang flach abzuschneiden. Die Großfederzahnegge kann auch eingesetzt werden, um feuchte Böden vor der Saat ablüften zu lassen und um zeitnah störungsfrei Gülle mit großer Flächenleistung einzuarbeiten. Trotz eines engen Strichabstands von 13 cm gewährleistet die 7-balkige Bauweise einen großen Durchgang von Stroh und Pflanzenrückständen. Die Bodenfreiheit unter dem Zinkenfeld beträgt 56 cm. Optional ist ein 200 mm breites Gänsefuß-Schar mit flachem Anstellwinkel erhältlich, das mit 154 Prozent Überschnitt auch hartnäckige Unkräuter bekämpft. Nach Angaben des Herstellers haben umfangreiche Versuchsreihen im trockenen und heißen Sommer 2019 gezeigt, dass dieses Schar zuverlässig ganzflächig durchschneidet und auch in der Lage ist, in ausgetrocknete, harte Böden einzuziehen. Die Gerätereihe ist als Dreipunktgeräte von 3 bis 9 m Arbeitsbreite sowie als gezogene Geräte mit 10 und 12 m Breite lieferbar.
Köckerling: Flatline
Einsatzgebiete des neuen Präzisionsgrubbers Allrounder -flatline- von Köckerling sind die präzise Bodenbearbeitung und mechanische Unkrautbekämpfung. Die Besonderheit der Maschine ist ihre, laut Hersteller, innovative Konturanpassung und die Aufteilung aller Zinken auf sechs Balken.
Die Seitenteile der Maschine können über- und unterstreckt werden. So kann das Relief der Fläche sehr gut erfasst und in der eingestellten Arbeitstiefe gleichmäßig bearbeitet werden. Durch die großzügige Anordnung der Zinken gibt es rund um die Werkzeuge viel Freiraum, sodass die Maschine auch bei großen Mengen an organischer Masse störungsfrei arbeitet.
Mit dem Allrounder -flatline- bietet Köckerling nicht nur einen Grubber, mit dem sehr präzise gearbeitet werden kann, sondern auch eine universell einsetzbare Maschine. Sie kann zur mechanischen Unkrautbekämpfung, der Einarbeitung von Zwischenfrüchten im Frühjahr über die Stoppelbearbeitung im Sommer bis hin zur Saatbettbereitung im Herbst genutzt werden.
Die großen Blattfederzinken des Allrounder -flatline- sind auf insgesamt sechs Reihen montiert und bieten genug Freiraum für die Bearbeitung von Flächen mit viel organischer Masse. Bei einem Strichabstand von 130 mm können zum ganzflächigen Abschnitt Gänsefußschare montiert werden, die mit 220 mm Schnittbreite einen ganzflächigen Abschnitt sicherstellen. Köckerling bietet den neuen Allrounder -flatline- in den Arbeitsbreiten 6 m und 7,5 m an.
Kuhn: PROLANDER 6000
Kuhn hat seinen Stoppel- und Saatbettgrubber PROLANDER in der Version PROLANDER 6000 mit 6 m Arbeitsbreite im Angebot. Der vielseitig einsetzbare Grubber mit Federzinken bietet, laut Hersteller, den größten Freiraum marktweit. Der PROLANDER leistet mit seinen in fünf Reihen angeordneten Federzinken und seiner Rahmenhöhe von 68 cm hochwertige Arbeit auch bei hohem Anteil an organischer Masse. Der Abstand zwischen den fünf Zinkenreihen ist progressiv – von 60 cm zwischen den vorderen Reihen, über 70 cm in der Mitte bis 80 cm zwischen den hinteren Reihen. Das begünstigt das Einarbeiten des Strohs in den Boden.
Die S-förmigen Federzinken (70 x 12 mm) – das Herzstück des PROLANDER – sollen eine sehr gute Arbeitsqualität bewirken. Mit ihrer vibrierenden Wirkung lockern sie den Boden bis 12 cm Tiefe. Gerade Zinken (60 mm) ergeben eine gute Durchmischung der oberen Bodenschicht und damit einen sehr guten Bearbeitungshorizont vor dem Einbringen einer Kultur. Die Gänsefußschare (200 mm) des PROLANDER eignen sich zum flachen Umbrechen. Sie zerschlagen die Kluten intensiv über die gesamte Arbeitsbreite.
Kverneland: Enduro
Einmischen, Nivellieren und Rückverfestigen in einem Arbeitsgang bei der Stoppelbearbeitung ermöglicht nach Angaben des Herstellers der Stoppelgrubber Enduro von Kverneland. Die Maschine zeichnet sich durch eine konstante Arbeitstiefe selbst bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten aus.
Der Stoppelgrubber von Kverneland bietet ein ganzflächiges Abschneiden, sehr gute Durchmischung und Nivellierung, einen geringen Zugkraftbedarf, eine große Auswahl an Nachläuferwalzen sowie Wartungsfreundlichkeit und Steinsicherheit. Der Enduro ist mit drei Zinkenreihen ausgestattet. Bei einem Zinkenabstand von 285 mm bei starren Maschinen bzw. 270/275 mm bei klappbaren Maschinen wird so neben einer sehr guten Einarbeitung von Ernterückständen eine sehr gute Durchmischung erreicht. Mit einer maximalen Arbeitstiefe von 30 cm und einem Durchgang von 750 mm sowie einer Rahmenhöhe von 870 mm soll ein verstopfungsfreies Arbeiten auch bei großen Mengen an Ernterückständen (z. B. Mais, Zwischenfrüchte oder Weizenstoppel) erreicht werden.
Horsch: Terrano 3 FX
Der Terrano 3 FX von Horsch ein kompakter Universalgrubber, der sich durch den Einsatz verschiedener Scharsysteme sowohl zur flachen, ganzflächigen Stoppelbearbeitung als auch für eine intensive Lockerung und Mischung bei Arbeitstiefen von 5 bis 30 cm eigne. Aufgrund seiner 3-balkigen, stabilen Rahmenkonstruktion mit hohem Durchgang mischt nach Herstellerangaben der Terrano FX Ernterückstände auch unter schwierigen Bedingungen homogen ein. Die längere Verweildauer des Bodens im Terrano FX gegenüber 2-balkigen Modellen und die spezielle Form der Schare sorgen für einen optimierten Mischeffekt. Gleichmäßige Einebnung und eine tief gehende Rückverfestigung sind weitere Merkmale der Arbeitsqualität des Terrano und haben ein gut vorbereitetes Saatbett zur Folge.
Ausgestattet ist der Grubber bei der Maschinenvorführung mit TerraCut Scharen. Die Neuentwicklung wird für die flache, ganzflächige Bodenbearbeitung bis maximal 8 cm Tiefe eingesetzt. Das 40 cm breite Flügelschar wird mit der Scharspitze LD oder LD+ kombiniert und kann an allen Horsch TerraGrip Scharstielen genutzt werden. Der flache Anstellwinkel des TerraCut Schares sorgt für eine sichere Schneidwirkung und einen geringen Mischeffekt für effektives Austrocknen von Aufwuchs oder Zwischenfrüchten.
Horsch: Cruiser 4 SL
Mit dem Cruiser 4 SL zeigt Horsch auf den DLG-Feldtagen eine weitere Arbeitsmaschine für die flache Bodenbearbeitung. Dieser Spezialist für die flache Bodenbearbeitung im 3-Punkt ist in den Arbeitsbreiten 4, 5 und 6 m erhältlich. Bei einer maximalen Arbeitstiefe von 15 cm eignet er sich gleichermaßen für eine Stoppelbearbeitung mit optimaler Strohverteilung nach dem Mähdrusch, für die Saatbettbereitung, als Feingrubber zur mechanischen Unkrautbekämpfung und zum Auflockern und Belüften der Böden im Frühjahr.
Der Cruiser soll durch seinen 4-balkigen Aufbau sehr gut nivellieren. Durch die besondere Bauform des Zinkens über dem Rahmen erreicht er einen Durchgang von 70 cm, was den Durchgang im Feingrubberbereich erheblich erhöht. Der enge Strichabstand von 16 cm sorgt für ein gutes Mischungsverhältnis und für eine gleichmäßige Krümelung an der Oberfläche.
Lemken: Hybrid-Grubber Koralin
Lemken hat den Hybrid-Grubber Koralin für die flache Stoppelbearbeitung und Einarbeitung von Zwischenfrüchten entwickelt. Laut Lemken zeichnet sich der Koralin durch eine neuartige Werkzeugkombination aus Scheiben und einem Zinkenfeld mit Gänsefußscharen (DeltaCut Schare) aus. Diese soll für eine zuverlässige Unkrautregulierung auch in hohen Beständen oder bei nicht abgefahrenem Stroh sorgen.
Rollende Werkzeuge sollen dafür sorgen, dass der Grubber den Boden auch bei trockenen Bedingungen wirksam aufbricht und gleichzeitig Verschleiß reduziert. Denn vor den horizontal arbeitenden Zinken sind zwei Reihen vertikal arbeitende Scheiben angeordnet, die den Boden zerteilen und organische Reststoffe schneiden.
Die 38 Zentimeter breiten Zinken mit DeltaCut Scharen hat Lemken in drei Reihen symmetrisch mit einem Strichabstand von 30 Zentimeter angeordnet. Die Schare überschneiden sich jeweils um 4 Zentimeter. Dabei sind die Zinken-Scharelemente mit federnden Überlastelementen am Hauptrahmen befestigt, was für die nötige Seiten- und Höhenstabilität für dauerhaftes und ganzflächiges arbeiten sorgen soll. Der Koralin arbeitet in Arbeitstiefen von zwei bis maximal zwölf Zentimetern und zerschneidet die Wurzeln von Unkräutern oder Zwischenfrüchten horizontal wie ein Messer.
Der Text ist zuerst erschienen in BioTopp, Fachzeitschrift für Ökologische Landwirtschaft