Vegetationsbeschreibung von Winterweizen
Nach einem erneut deutlich zu milden Winter zeigten sich die ersten Regungen der Vegetationsentwicklung von Winterweizen im Projektgebiet AgriSens DEMMIN 4.0 stellenweise schon in der zweiten Februarhälfte. Ein durchgreifender Vegetationsbeginn war damit jedoch noch nicht verbunden, denn insbesondere frostige Nächte bremsten den Entwicklungsfortschritt. Im Laufe der ersten Märzdekade änderte sich dies, womit der flächendeckende Vegetationsbeginn etwa eine Woche vor den mehrjährigen Normalwerten lag. Dabei war in der vegetationsfreien Zeit eine geringfügig überdurchschnittliche Niederschlagssumme gefallen und hat die Böden in der Region in der durchwurzelbaren Zone gut mit Wasser gefüllt. Die Globalstrahlung fiel unterdurchschnittlich aus, es konnten nur etwa 73 Prozent der üblichen Werte registriert werden.
Der im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt frühe Vegetationsbeginn spiegelt sich auch in Satellitendaten wider. Diese zeigen für das Projektgebiet im März 2022 eine stärker fortgeschrittene Bestandsentwicklung auf Ackerflächen, als dies im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt zu erwarten gewesen wäre.
Ebenfalls das Schossen setze in Bezug auf das langjährige Mittel knapp eine Woche früher ein. Die mittlere Lufttemperatur war in der Zeit zwischen Vegetationsbeginn und Schossen etwa 2 Grad geringer als normal. Zusätzlich sind in dieser Zeit lediglich etwa drei Viertel der üblichen Niederschlagssumme gefallen. Zeitgleich war die Globalstrahlung aber etwas über dem Durchschnitt. Insbesondere das vergleichsweise geringe Temperaturniveau bremste den Wasserverbrauch der Kulturpflanzenarten in dieser Phase, so dass die Bodenwassergehalte - mit Ausnahme der Krume - für die Winterungen nach wie vor als ausreichend angesehen werden können.
Auf Schlagebene bestätigen höher auflösende Satellitenbildaufnahmen der Copernicus Sentinel-2-Mission die beschriebene Entwicklung in Winterweizenbeständen in der Region Demmin. Der nach dem Winter vergleichsweise gut entwickelte Weizenbestand auf den Intensiv-Beprobungsflächen im Experimentierfeld zeigt sich in der zweiten Märzhälfte durch Fröste in der Nacht und lokal bedingten Wassermangel in der Entwicklung rückläufig, erholt sich aber zum Ende des Monats.
Die Grundlagen für die Einschätzungen sind einerseits die Wetter- und phänologischen Beobachtungsdaten der DWD-Stationen im Projektgebiet seit 2007 und ferner die beschriebenen Fernerkundungsdaten. Weitere Informationen zur Vegetationsbeurteilung anhand dieser Daten sind im Internet zu finden.