Ressourcenschonender Zusatzwassereinsatz nur zu bestimmten Zeiten

Eine optimale Effizienz einer Beregnung hängt neben den technischen Spezifikationen der Bewässerungsanlagen in der Hauptsache von der Verdunstung ab. Damit ist insbesondere gemeint, wie viel des Beregnungswassers überhaupt den Pflanzen zugutekommt und wie viel andererseits ungenutzt verdunstet, wenn die Beregnung - und hier insbesondere die Überkronenberegnung - tagsüber bei hohen Temperatur- und Globalstrahlungswerten erfolgt. Dazu sind vom Deutschen Wetterdienst, Abteilung Agrarmeteorologie, Zentrum für Agrarmeteorologische Forschung, Braunschweig, Untersuchungen durchgeführt worden, die insbesondere auf die Verteilung der Verdunstung über den Tag zielten. Bei nassen Pflanzenbeständen kann dahingehend die potenzielle Verdunstung verwendet werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Summe der potenziellen  Verdunstung eines Tages zu etwa 75 Prozent in der Zeit zwischen 10 Uhr und 17 Uhr entsteht und sich die sozusagen unvermeidlichen Verdunstungsverluste in die übrige Zeit der Abend-, Nacht- und frühen Vormittagsstunden verteilen. Diese Untersuchungen offenbaren auch, dass bei geringen täglichen Verdunstungswerten unterhalb von 2 bis 3 mm dieser Effekt des Tagesganges fast verschwindet.

Damit lautet die Empfehlung: Wenn Zusatzwassergaben erfolgen sollen, sollte eine Überkronenberegnung entweder nur abends, nachts und morgens erfolgen oder alternativ nur an solchen Tagen, für die potenzielle Verdunstungswerte von weniger als 2 bis 3 mm vorhergesagt werden, wobei dann die Wahl der Tageszeit für die Beregnung weniger kritisch ist. So kann ein ressourcenschonender Zusatzwassereinsatz gewährleistet werden. Informationen zu den Verdunstungswerten des aktuellen Tages können laufend beim DWD abgerufen werden. Eine mehrtägige Vorhersage der potenziellen Verdunstung ist im Informationsportal ISABEL abrufbar, das über die landwirtschaftlichen Behörden oder Kammern der Bundesländer erreichbar ist.