Echtfarbdarstellung zeigt frühere Winterweizenernte
Trotz durchschnittlicher Temperaturen startete die Ernte der Winterweizenbestände in Mecklenburg-Vorpommern bereits am 28. Juli 2022. Die Echtfarbdarstellung der Sentinell-2-Satelliten zeigt den Unterschied zwischen abgereiften Beständen und abgeernteten Feldern deutlich.
Vergleichbare Temperatur bei stark defizitären Niederschlägen
Zwischen der Gelbreife und der Ernte vergehen im Mittel in der Projektregion Demmin 17 Tage. Obwohl diese Vegetationsphase in diesem Jahr lediglich zwei Tage kürzer ausfiel, macht sie sich bei den Strahlungsgrößen bemerkbar. Im Mittel konnten mit 124,5 Stunden nur 95 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer registriert werden, bei der Globalstrahlung waren es lediglich 91 Prozent des Normalwertes. Die mittlere Lufttemperatur entsprach mit 18,9 Grad Celsius exakt dem Normalwert für diesen Zeitraum.
Wie schon in den vorherigen Entwicklungsabschnitten, war auch zwischen der Gelbreife und Ernte ein deutliches Niederschlagsdefizit zu verzeichnen: Im Flächenmittel fielen mit 20,1 Millimetern gerade einmal 41 Prozent des üblichen Niederschlags. Dieser erfolgte aufgrund von gewittrigen Schauern räumlich und zeitlich sehr unterschiedlich verteilt auf die Flächen. Aufgrund der Temperaturbedingungen waren die Niederschlagsmengen schon zwei Tage später nicht mehr bei der Kornfeuchte spürbar.
Echtfarbdarstellung bildet frühere Ernte ab
Die Vegetationsindex-Zeitreihendaten des Satelliten MODIS können im Vegetationsabschnitt zwischen Gelbreife und Ernte im Juli 2022 keine signifikanten Abweichungen der Vegetationsentwicklung vom langjährigen Mittel verzeichnen. Die um eine Woche früher stattgefundene Winterweizenernte im Untersuchungsgebiet lässt sich mithilfe der MODIS-Daten nicht abbilden. Ursächlich dafür ist, dass diese Indizes die Grünheit und Vitalität der Pflanzen darstellen, welche in den Beständen zu dieser Zeit nur noch eine marginale Rolle spielen.
Gleiches lässt sich auch für die räumlich höher aufgelösten Daten der Copernicus-Sentinel-2 feststellen (Bild 1): Die Satellitenaufnahme zeigt zunächst eine zunehmende Abreife sowie am 20. Juli 2022, kurz vor der Ernte, einen gegen null tendierenden Vegetationsindex EVI (Enhanced Vegetation Index). Dieser ändert sich jedoch zur Aufnahme vom 30. Juli 2022 nicht mehr. Ursächlich hierfür ist, dass der EVI die Vitalität der Bestände angibt: Je größer der Index ist, desto vitaler sind die Bestände, wobei zwischen der Gelbreife und der Ernte keine sichtbaren Veränderungen auftreten.
Die Echtfarbdarstellung des Satelliten (Sentinel-2) hingegen zeigt nach der Ernte deutlich hellere Szenen als zuvor von den abgereiften Beständen (Bild 2).
Weitere Informationen zur Beschreibung der Winterweizenentwicklung anhand von Satellitendaten finden Sie hier