ATLAS: Offenes Netzwerk mit voller Datenhoheit
Das EU-geförderte Digitalisierungsvorhaben ATLAS gelangt im kommenden Jahr an einen entscheidenden Wendepunkt. Es geht um nicht weniger als die Nachhaltigkeit der aufgebauten Strukturen und Dienstleistungen.
Zur Diskussion potentieller Strategien traf sich das Internationale DLG-Pflanzenbauzentrum mit 25 Vertretern der insgesamt 30 Projektpartner aus acht EU-Ländern Mitte Oktober in Athen zum Exploitation Meeting. Der technische Fortschritt und die Entwicklung der Arbeitspakete sowie des Gesamtprojektes prägten den 1. Teil der Veranstaltung. Daneben konnte der Stand der laufenden Anwendungsfälle präsentiert werden. Zusätzlich wurden die Arbeiten der neuen Projektpartner sowie die Präsentation des ATLAS-Vorhabens in den kommenden Monaten auf Tagungen und Messen diskutiert.
Datenhoheit für den Endanwender
Der übergeordnete Fokus lag auf der Grundsteinlegung für einen Businessplan zur künftigen Finanzierung und Aufrechterhaltung der bereits aufgebauten und noch in Arbeit befindlichen Dienstleistungsstrukturen. Besonders wichtig für diesen Businessplan ist die Balance zwischen hoher Attraktivität für potentielle Serviceanbieter und Nutzer bei möglichst effektiver Kostendeckung.
Um dem Ziel des ATLAS-Projektes, einer neuen Ebene der Interoperabilität - also Zusammenarbeit von digitalen Systemen und Services - gerecht zu werden, gilt es, ein offenes Netzwerk mit voller Datenhoheit für den Endanwender zu etablieren.
Prognose zum Schädlingsbefall
Der besonders hohe Praxisbezug zeigte sich beim Meeting auch wieder bei einer Demo der Services des National Observatory of Athens (NOA). Das NOA veranschaulichte, wie der im ATLAS Service Catalogue implementierte „Temperature Monitoring Service“ Landwirt:innen bei der Beurteilung der Pflanzenentwicklung oder der Vorhersage von Schädlings- und Krankheitsauftreten unterstützen kann. Schlüssel für diese Vorhersagen sind die Messung der Wärmeakkumulation sowie die Summierung der Frosttage im Laufe einer Vegetationsperiode. Als Werkzeug dient hier die Satellitenfernerkundung in Kombination mit lokalen Wetterdaten.
Ole Spickermann,
Internationales DLG-Pflanzenbauzentrum,
o.spickermann@dlg.org