Goldene Kuh-Statue für den Milchviehbetrieb Westrup-Koch Milch GbR in Bissendorf
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. hat heute (18. April 2023) im Rahmen einer größeren Feier mit rund 150 Gästen auf dem Hof der Westrup-Koch GbR im Lange Lichtsweg in Bissendorf eine lebensgroße goldene Kuh-Statue mit dem Namen „Olga“ aufgestellt. Der Milchkuhbetrieb hatte es im Dezember 2022 an die Spitze der 8.100 Milcherzeuger in Niedersachsen geschafft. Die von fünf Gesellschafterfamilien geführte Betriebsgemeinschaft darf sich seitdem „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2022“ nennen.
Ulrich und Kerstin Westrup wurden bei der Preisverleihung im Dezember gemeinsam mit ihrer Tochter Birte und ihrem Sohn Stephan geehrt und erhielten – stellvertretend für alle Gesellschafter der GbR – aus den Händen des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil die „Goldene Olga 2022“ und einen Geldpreis in Höhe von 3.500 Euro. Heute fand nun die offizielle Feier auf dem Hof statt.
Die goldene Kuh-Statue wird bis zum Herbst dieses Jahres als zentraler Punkt und Blickfang für verschiedene Aktionen auf dem Hof fungieren. Darüber hinaus wurde ein repräsentatives Hofschild aufgehängt, das auch über dieses Jahr hinaus Besucher auf dem Hof über den Erfolg informieren wird. Es ist das Symbol für die Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes.
Die Jury-Begründung: Beispielhafte Fokussierung auf das Wohl des einzelnen Tieres
Der Auszeichnung voran gingen ein mehrstufiges Beurteilungsverfahren und die Begutachtung durch eine Fachjury vor Ort. Die Jury begründete ihr Urteil unter anderem mit der herausragenden Betriebsführung: „Der Betrieb der Westrup-Koch Milch GbR überzeugt als hervorragend geführter und innovationsstarker Betrieb, auf dem Tierwohl, Futtermanagement und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit Hochschulen kontinuierlich verbessert werden.“ Beispielhaft sei angesichts der Betriebsgröße die Fokussierung auf das Wohl des einzelnen Tieres: „Der Betrieb zeigt in eindrucksvoller Weise, dass unabhängig von der Betriebsgröße von Geburt an das Wohl jedes einzelnen Tieres im Fokus stehen kann und hier auch tatsächlich steht.“
LVN-Vorsitzender Heusmann: „Optimal organisierte Kooperation mehrerer landwirtschaftlicher Familien – eine echte Win-win-Situation für alle“
Jan Heusmann, Vorsitzender der LVN, stellte vor allem die gelungene Form der Kooperation mehrerer vorher eigenständiger Betriebe heraus: „Der Betrieb Westrup-Koch Milch GbR zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie eine arbeitsteilige Kooperation mehrerer landwirtschaftlicher Familien in einer GbR optimal organisiert und so langfristig und fruchtbar gelingen kann. Durch gutes Management werden auf der einen Seite Freiräume für ein gutes Familienleben geschaffen und auf der anderen Seite durch klare Strukturen und Aufgabenzuordnungen erhebliche Fortschritte in Tierkomfort sowie Klima- und Umweltschutz erzielt. Unter dem Strich eine echte Win-win-Situation für Menschen, Kühe und Umwelt, also für alle Beteiligten.“
LVN-Vorstand Baack: „Die Milchlandpreis-Gewinner entwickeln ihre Betriebe mit großem Engagement und viel Empathie für die Tiere zukunftsorientiert weiter“
Weert Baack richtete als stellvertretender Vorsitzender der Landesvereinigung den Blick auf die besondere Zukunftsorientierung der neun in diesem Jahr mit dem Milchlandpreis ausgezeichneten Betriebe: „Für mich als neues Mitglied im Vorstand der Landesvereinigung der Milchwirtschaft zeigt sich durch den Milchlandpreis, wie vielfältig die niedersächsische Milchwirtschaft aufgestellt ist. Jede der ausgezeichneten Familien entwickelt mit großem Engagement und viel Empathie für die Tiere ihren Betrieb zukunftsorientiert weiter.“ Beim Gold-Betrieb beeindruckte ihn insbesondere die professionelle Organisation und die innovative Ausrichtung: „Die in der Westrup-Koch Milch GbR zusammengeschlossenen Familien zeigen vorbildlich, wie ein großer Milchkuhbetrieb mit einer komplexen Infrastruktur mit Biogaserzeugung und umfangreichem Ackerbau auch über Forschungskooperationen innovativ und optimal weiterentwickelt werden kann.“
DMK-Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Korte: „Die beteiligten Familien setzen sich mit großer Leidenschaft für ihre Tiere ein – wir sind stolz auf diesen ausgezeichneten Milchlieferanten“
Der Aufsichtsratsvorsitzende der DMK Deutsches Milchkontor eG, Heinz Korte, freut sich über den Milchlandpreis-Erfolg des langjährigen DMK-Milchlieferanten. „Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft ehrt mit der Westrup-Koch Milch GbR einen herausragenden Betrieb aus der DMK-Familie“, so Korte. „Sie betreibt ihren Hof mit großem Engagement, klaren Strukturen und herausragendem Know-how im Hinblick auf Klimaschutz und Tierwohl. Die einzelnen Gesellschafter arbeiten mit klar definierten Aufgabenbereichen hervorragend in der GbR zusammen und tragen so zum Erfolg des Betriebes bei. Darüber hinaus setzen sie sich mit großer Leidenschaft für ihre Tiere ein und sind stets offen für die Weiterentwicklung des Betriebes. Korte sagte weiter: „Wir sind stolz darauf, dass erneut ein DMK-Milchlieferant mit der Goldenen Olga ausgezeichnet wird. Darüber hinaus gratulieren wir dem Betrieb zur Top-Auszeichnung mit dem Niedersächsischen Klima-Sonderpreis.“
Hofportrait der Westrup-Koch Milch GbR
Die Westrup-Koch Milch GbR bewirtschaftet in Bissendorf einen 767 Hektar großen Betrieb, davon rund 156 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 610 Milchkühe und 600 weitere Tiere als weibliche Nachzucht gehalten. Die Herde erbringt eine weit überdurchschnittliche Milchleistung von rund 13.100 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,84 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,49 Prozent. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert. Der Hof wurde 1964 auf die heutige Hofstelle ausgesiedelt. Seit 1998 wird der Betrieb gemeinsam von mehreren Gesellschaftern geführt, zu denen heute neben Kerstin und Ulrich Westrup auch Dirk Westrup, Christian Koch, Bärbel Wilke und Timo Obrock gehören.
Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit
Die niedersächsische Milchwirtschaft hatte am 9. Dezember die besten neun ihrer insgesamt rund 8.100 Milchviehhalter mit dem „Milchlandpreis 2022“ geehrt. Rund 130 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, die in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn durchgeführt wurde. Alle neun nominierten Betriebe wurden im Rahmen der Veranstaltung in einem Video-Hofportrait vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet.
Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung der LVN als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der Goldenen Olga zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb.
Fachjury beurteilte die Kandidaten
Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten. Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden also die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.
Sponsoren unterstützen den Wettbewerb
Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.
Weitere Informationen im Internet unter www.milchlandpreis.de