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Vodcast: Deckzentrum für die Zukunft

Wer plant, seine Sauenhaltung für die Zukunft aufzustellen, steht vor der Herausforderung, sein Deckzentrum bis Februar 2029 den aktuellen Anforderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) anpassen zu müssen. 5 m² Platz pro Sau in Gruppenhaltung ist dabei eine zentrale Forderung, die es zu erfüllen gilt. Die 5 m² bieten die Möglichkeit, den Aufenthaltsbereich der Tiere zu strukturieren und dabei sowohl Rückzugsräume zu schaffen als auch den arbeitstechnischen Erfordernissen um Rausche und Besamung herum Rechnung zu tragen.

Wie ein Um- oder Neubau nach den aktuellen Vorgaben aussehen kann, zeigt ein neuer Vodcast des Netzwerks Fokus Tierwohl. Sandra Terletzki vom Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein spricht dazu mit Lukas Schmidle, Referent für Ferkelerzeugung beim Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg, und Sauenhalter Martin Dittmar, der 2018 zuerst einen Außenklima-Wartestall neu gebaut und mit der Änderung der TierSchNutztV dann sein bisheriges Deckzentrum unter Einbezug des ehemaligen Strohlagers verordnungsgerecht umgebaut hat. Wie er seine Pläne verwirklicht hat und welche Erfahrungen er im neuen System gewinnen konnte, erzählt Martin Dittmar anschaulich anhand zahlreicher Bilder. Lukas Schmidle ergänzt aus Beratersicht, worauf bei der Umgestaltung des Deckzentrums geachtet werden sollte, damit sich sowohl Mensch als auch Tier mit dem System wohlfühlen.

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Am 4. Oktober 2023 veranstaltet der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen ein Online-Seminar zum Thema. Unter dem Titel „Tiergerechte Sauenhaltung - Betriebs- und Umbaukonzepte für das Deckzentrum“ werden auch die Novellierung der TA Luft, Genehmigungsverfahren sowie finanzielle Förderung thematisiert. Zur Veranschaulichung der gestalterischen Möglichkeiten werden verschiedene Um- und Neubaulösungen für Deckzentren vorgestellt.

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Diese und weitere Veranstaltungen für schweinehaltende Betriebe und Schweine-Interessierte sind auf der Webseite des Netzwerks Fokus Tierwohl zu finden. 

Susanne Gäckler,
Fachzentrum Tierhaltung
s.gäckler@dlg.org
 

Hintergrund:

Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Mit der Projektträgerschaft des Bundesprogramms Nutztierhaltung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch drei Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. FiBL Deutschland e.V. und DLG e.V. sind dabei mit der methodisch-didaktischen Aufbereitung betraut und betreuen das Netzwerk der Impulsbetriebe Tierwohl. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.