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Herausforderung Kupierverzicht

Die Haltung unkupierter Schweine stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Ein einfaches Patentrezept zur Vermeidung von Schwanzbeißen gibt es nicht, denn die Ursachen hierfür sind vielfältig und betriebsindividuell. Eine Vielzahl von Haltungs-, Fütterungs- und Managementfaktoren wie auch die Tiergesundheit können das Auftreten des Schwanzbeißens beeinflussen. 

Mittlerweile liegen zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Einfluss­faktoren und erfolgversprechenden Maßnahmen für die Haltung unkupierter Schweine vor. Um junge Landwirtinnen und Landwirte schon während der Ausbildung für die Thematik zu sensibilisieren, hat die Arbeitsgruppe „Kupierverzicht“ des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl Unterrichtsmaterialien für Fach- und Berufsschulen zum Kupierverzicht erstellt.

Videos im Unterricht

Vier Foliensätze greifen in acht Kapiteln alle wichtigen Aspekte auf, wobei die Tierbeobachtung und die aus den Beobachtungen resultierenden Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Bekämpfung des Schwanzbeißens im Zentrum stehen. Zahlreiche Bilder sind zur Veranschaulichung eingefügt. Zu vielen Aspekten der Haltung unkupierter Schweine stehen Videos zur Verfügung, die ergänzend im Unterricht genutzt werden können.

Die Foliensätze werden durch ein Begleitdokument mit dem Inhalt der Folien sowie vertiefenden Informationen dazu ergänzt. Außerdem wurden „Häufig gestellte Fragen“ zum Kupierverzicht von der Arbeitsgruppe gesammelt und beantwortet.

Die Foliensätze, das Begleitdokument und die „Häufig gestellten Fragen“ finden Sie auf der Projektwebseite des Netzwerks Fokus Tierwohl zum Download.

Selbstverständlich stehen die Informationen allen Interessierten, die sich mit dem Kupierverzicht bei Schweinen auseinandersetzen möchten, zur Verfügung.


S.Gaeckler,
DLG-Fachzentrum Landwirtschaft,
s.gaeckler@dlg.org

Hintergrund

Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Mit der Projektträgerschaft des Bundesprogramms Nutztierhaltung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch drei Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet.

FiBL Deutschland e.V. und DLG e.V. sind dabei mit der methodisch-didaktischen Aufbereitung betraut und betreuen das Netzwerk der Impulsbetriebe Tierwohl. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden