Professionelle Außendarstellung landwirtschaftlicher Betriebe

Besonders positive Effekte der eigenen Außendarstellung zeichnen sich vor allem in der professionellen Pflege von Geschäftsbeziehungen mit beispielsweise Verpächtern oder Landhändlern aus. Darüber hinaus lassen sich auch potentielle Mitarbeiter oder Auszubildende leichter anwerben.

Jede gute Strategie verfolgt bestimmte Ziele. Stellen Sie sich daher die Frage, welche Ziele Sie mit der professionellen Außendarstellung Ihres Betriebes verfolgen wollen. Machen Sie Ihre Position deutlich, denn auf Ihrem Betrieb sind Sie der Chef! Ohne Frage: Sie machen Ihre Arbeit mit Leidenschaft, Engagement und Hingabe. Dann tragen Sie die auf Ihrem Betrieb gelebten Werte aber auch stolz nach außen.

Hofschild, Visitenkarten, Logo, Social Media, Website und Co? – für jeden Betrieb findet sich das passende Instrument. Prinzipiell kann man eigentlich nie zu wenig machen. Es ist aber vor allem eine Frage des Geschmacks und der sinnvollen Umsetzung. Bevor 
Sie Vieles halbherzig angehen, machen Sie lieber weniger und setzen Sie das Tool Ihrer Wahl stattdessen professionell um.

Zu einer guten Erstausstattung gehören heute vor allem Visitenkarten, betriebseigenes Briefpapier, eine betriebliche E-Mailadresse mit dazugehöriger Signatur sowie ein eigener Webauftritt mit kostenlosem Google-Eintrag. Beliebig erweitern lässt sich dies um Hofschilder und Maschinenbeschriftungen. Der Vielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Das eigene Firmenlogo strahlt unternehmerische Professionalität aus und schafft einen Wiedererkennungswert für Geschäftspartner und Kunden. 

Und es hilft Ihnen, sich bzw. Ihren Betrieb hervorzuheben. Das Logo sollte Bestandteil von Geschäftspapieren, der Website, Printmedien und Co. sein. Auch zur Identifikation der Mitarbeiter mit Ihrem Betrieb ist ein Logo ein sinnvolles Tool. 

Was allerdings ganz „harmlos“ mit dem Wunsch nach einem individuellen Wiedererkennungsmerkmal für Ihren Betrieb beginnt, sollte definitiv kein Schnellschuss werden, sondern ein durchdachter Plan sein. Schließlich arbeiten Sie hier bereits mit einem Instrument, welches die kommenden Jahre Ihre Botschaften transportieren soll und wird. Sehen Sie von Eigenkreationen daher lieber ab. Es gibt eine Vielzahl an geeigneten Grafikdesigner:innen und Marketingagenturen, die Sie fachmännisch beraten und Ihnen bei der Entwicklung helfen werden.

Ein gutes Logo:
•    ist einzigartig und einprägsam
•    muss in ganz klein genauso gut erkennbar sein wie in ganz groß
•    sollte konsistent eingesetzt werden. 

Sind Sie den Schritt zur Erstellung einer Wortmarke, Wort-Bildmarke oder Bildmarke erst einmal gegangen, so sollten Sie auch auf eine Eintragung im Markenregister nicht verzichten. Denn dies ist ein wichtiger Schritt, um nachträglich bösen Überraschungen in Bezug auf die Verwendung des Logos durch Dritte vorzubeugen.

Eine eigene Homepage gehört heute bereits zur Grundausstattung und öffnet neue Chancen. Vor allem für potenzielle Verpächter, Arbeitnehmer aus der Region, Nachbarn oder Konsumenten ist dies eine hervorragende Möglichkeit, sich über Ihren Betrieb und Ihre Philosophie zu informieren. Die Erfahrung zeigt: Das Interesse der Bevölkerung an der Wirtschaftsweise unserer landwirtschaftlichen Betriebe wächst. Allerdings ist die Bereitschaft sich im persönlichen Dialog zu informieren schwindend gering. Information und Wissenstransfer findet heute anonym im Internet statt.

Ob vom Profi erstellt oder selbst gebaut mit einem Baukastensystem wie von wix , Jimdo und Co., für jedes Budget und jede Anforderung lässt sich ein Webauftritt realiseren.

Schweigen Sie nicht, sondern liefern Sie Informationen aus erster Hand. Und zwar möglichst einfach und nachvollziehbar – ohne branchenspezifische Fachbegriffe. Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten ein Kind vor sich.  

Die Landwirtschaft ist voll von erklärungsbedürftigen Informationen. Nichts liegt somit näher, als das Informationsgefälle (= Sie wissen alles, Ihr Gegenüber nur wenig) selbst abzubauen und nicht von anderen abbauen zu lassen. Die sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Co. gehören heute zu den wichtigsten Informationsportalen. Im Sekundentakt werden neue Meldungen transportiert. Ein Auftritt in den sozialen Medien kann Ihre Außenwirkung positiv unterstreichen. 

Achtung: Diese Portale leben von aktuellen Informationen und können sich als echte „Zeitfresser“ erweisen. Daher kann es durchaus Sinn machen, sich mit anderen Betrieben zusammenzuschließen und gemeinsam z. B. eine Facebook-Seite zu bespiele

Ein ausgewogenes Bild-Text-Verhältnis ist das A und O für einen solchen Auftritt. Mit Ihren Inhalten transportieren Sie wesentliche Botschaften und Kernaussagen. 

Vermeiden Sie daher:

• inhaltsleere Texte
• falsche Informationen
• Rechtschreib- und Grammatikfehler
• lange und unübersichtliche Sätze
• passive Ansprachen

Bilder unterstützen die Aussagekraft Ihrer Texte wesentlich. Nebenbei schaffen sie Aufmerksamkeit und fallen dem Betrachter sofort ins Auge. Vermeiden Sie daher unbedingt unscharfe, verwackelte, dunkle und unprofessionelle Fotos. Keine Sorge: Gute Bilder lassen sich heute mit jeder Smartphone-Kamera erstellen und bearbeiten.

Sollten Sie selbst Fotos bzw. Videos erstellen wollen oder einen Profi hiermit beauftragen, sollten Sie ein paar wichtige Dinge beachten. Wenn Sie nachfolgende Hinweise berücksichtigen, machen Sie in jedem Fall schon vieles richtig: 

• Auf die Belichtung achten (kein Gegenlicht und möglichst wenig Schattenbildung).
• Den richtigen Fokus setzen (achten Sie darauf, dass das scharf ist, was Sie zeigen wollen).
• Es muss nicht die Totale sein (Nahaufnahmen von Tieren, Pflanzen & Co. wirken oft schöner und emotionaler, als das große Ganze; gerade im Stall empfehlen sich Nahaufnahmen).
• Fotografieren Sie Tiere auf Augenhöhe. Die Augen des Tieres sollten immer zu sehen sein. Das wirkt deutlich freundlicher.
• „Menschen wollen Menschen sehen“: Tiere mit ihnen vertrauten Menschen möglichst zusammen fotografieren.

•    Lena Hennig, Agrarbetriebswirtin
•    Gesa Lampe, Landwirtin
•    Carolin Schäfer, Agrarmarketing Detailreich
•    Catharina Thordsen, DLG e.V.