DLG-Merkblatt 356: Reifen richtig wählen und einsetzen
Wachsende Betriebe, größere Maschinen, höhere Radlasten einerseits und die Sorge der Betriebsleiter – und in zunehmendem Maße auch des Gesetzgebers – um die Bodenfruchtbarkeit andererseits führten zu einer intensiven Diskussion über notwendige Maßnahmen zur Vermeidung schädlicher Bodenverdichtungen. Industrie und Praxis haben auf die gestiegenen Radlasten mit neuen Reifenkonstruktionen, größerer Bereifung, neuen Fahrwerkskonzepten und veränderten Arbeitsverfahren reagiert. Im DLG-Merkblatt 344 „Bodenschonender Einsatz von Landmaschinen“ und auch in der VDI-Richtlinie 6101 sind neben bodenmechanischen Grundlagen die Möglichkeiten, die Bodenbelastung durch Fahrwerke und angepasste Arbeitsverfahren zu senken, aufge-zeigt. Schwerpunkt des vorliegenden Merkblatts ist der Reifen an landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Die Wahl der Reifen und des Reifeninnendrucks ist von großer Bedeutung für einen effizienten Arbeitseinsatz und für dessen Auswirkungen auf den Boden.
Reifen sind die Bindeglieder zwischen Maschine und Boden. Die Anforderungen sind sehr vielfältig.
- Auf dem Acker steht eine effiziente Zugkraftübertragung mit möglichst geringem Schlupf im Vordergrund.
- Der Bodendruck auf dem Acker muss möglichst gering sein.
- Für hohen Fahrkomfort besonders bei Straßenfahrten ist eine gute Federungs- und Dämpfungswirkung von Bedeutung.
- Bei hohen Achslasten ist eine hohe Tragfähigkeit erforderlich.
- Eine lange Lebensdauer bei minimalem Verschleiß senkt die Kosten.