Es liegt mir auf der Zunge – Kommunikative Herausforderungen in der Lebensmittelsensorik
DLG-Lebensmitteltag Sensorik 2017, Kronberg im Taunus
Über Geschmack lässt sich nicht streiten, wenn alle dieselbe Sprache sprechen. Deshalb müssen sinnliche Wahrnehmungen in eine verbale und non-verbale Sprache übersetzt werden, die allen als Kommunikationsbasis dient. Wie das in der Praxis gelingen kann, verdeutlichte der DLG-Lebensmitteltag Sensorik 2017.
Im Unternehmen muss die sensorische Kommunikation, das heißt der Austausch über Methoden, Projekte oder Produktprofile, bereichsübergreifend funktionieren, damit vom Produktentwickler bis zum Marketing-Experten alle dieselbe Sprache sprechen. Dass die Praxis anders aussieht, schilderte Lebensmitteltechnikerin und Sensorikbeauftragte Bettina Krämer.
Zu den analytischen Testverfahren zählen neben den Unterschiedsprüfungen auch die beschreibenden oder deskriptiven sensorischen Prüfungen. Im Trend liegen hierbei nach Dr. Eva Derndorfer Schnellmethoden, bei denen Konsumenten direkt die vorgestellten Produkte beschreiben und damit helfen, den zeitlichen und finanziellen Aufwand eines deskriptiven Panels zu reduzieren.
Als Botschafter des guten Geschmacks zeigte Jörg Schmid, Brot-Sommelier, untermauert durch Verkostungen, wie fachliche Expertise und Sensory Marketing zu einer gelungenen Verbraucheransprache genutzt werden können.
Dass sensorische Eindrücke auch non-verbal eindeutig wiedergegen werden können, demonstrierte Martin Darting, Sommelierausbilder IHK, mit seinen „sensorischen Weinbildern“.
Prof. Dr. Dipayan Biswas, University of South Florida, verdeutlichte die immer größere Bedeutung des Sensory-Brandings bzw.-Marketings und des multisensuellen Produkt-Designs.