Bereich Ökonomie und Innovation
DLG-Nachhaltigkeitsbericht 2016
Indikator 12: Kapitalintensität
Neben Arbeit ist Kapital der zentrale Produktionsfaktor für volkswirtschaftliche Entwicklungsprozesse. Erfolgreiche Volkswirtschaften verfügen in der Regel über einen höheren Kapitalstock als weniger erfolgreiche Volkswirtschaften. Die Erklärung dafür ist einfach. Mit einem Mehr an Maschinen, Geräten und Bauten können die vorhandenen Arbeitskräfte mehr Güter und Dienstleistungen produzieren. Das steigert die Arbeitsproduktivität, führt zur Arbeitserleichterung durch Mechanisierung und erhöht das Realeinkommen der Menschen. Soweit nicht nur für den Konsum produziert wird, sondern auch Investitionsgüter hergestellt werden, steigt der Kapitalstock noch weiter an und ermöglicht weitere Produktivitätssteigerungen.
Was für Volkswirtschaften gilt, ist auch für Sektoren und Branchen zutreffend. Die Kapitalintensität der deutschen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als jahresdurchschnittliches Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) je Erwerbstätigen betrug im Jahr 2013 494.000 Euro. Die Kapitalintensität der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei fällt somit deutlich höher aus als im produzierenden Gewerbe (311.000,- Euro) und hat sich in 20 Jahren mehr als verdoppelt und schneller gesteigert als in der Restwirtschaft. Und nicht zuletzt der hohe Anteil an Eigenmitteln bei der Finanzierung des Sachkapitals (72,7 % im WJ 2012/13) macht die Landwirtschaft weniger anfällig gegenüber Schocks. Insgesamt zeigt der Indikator somit eine sektoral und intersektoral erfolgreiche Entwicklung der Agrarbranche Abbildung 12).
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